dji Deutsches Jugendinstitut (2016): „Coming-out – und dann …?!“
Nach der Pilotstudie „Lebenssituationen und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen und schwulen Jugendlichen in Deutschland“ aus 2013, die das Ziel hatte, aufzuzeigen, welche Themen Heranwachsende beeinflussen, wurde zwei Jahre später die Hauptstudie „Coming-out – und dann … ?!“ durchgeführt. In dieser Untersuchung stehen der Coming Out-Prozess und dessen Bewältigungsstrategien sowie Diskriminierungserfahrungen der LSBTTIQ* Jugendlichen aus unterschiedlichen sozialen Kontexten im Fokus. Dazu wurden einerseits über 5000 junge Menschen online befragt und 40 qualitative Interviews geführt. Dabei zeigte sich, dass die LSBTTIQ* jungen Erwachsenen besonders die Zeit ihres inneren Coming Outs als Belastung erlebten. Außerdem machten sie in den Kontexten Familie, Bildungseinrichtungen und Freundeskreis Diskriminierungserfahrungen.
Zur Studie geht es hier.
Marina Rupp (Hrsg. Bundesministerium für Justiz) (2009): „Die Lebenssituation von Kindern in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften“
In dieser Querschnittstudie wurde die Lebenssituation von Kindern untersucht, die mit Eltern gleichen Geschlechts aufgewachsen sind. Zentral sind dabei die kindschaftsrechtlichen Regelungen und deren Auswirkungen durch das Lebenspartnerschaftsgesetz (vor 2017 – Ehe für alle). Es wurden durch die Studie u.a. die Änderungs- und Ergänzungsbedarfe hinsichtlich der Wahrung des Kindeswohls geprüft. Des Weiteren beinhaltet die Untersuchung die Thematisierung des Kinderwunsches und die Herkunft der Kinder in Regenbogenfamilien, die kindliche Biografie und Entwicklung sowie Erziehungsverantwortung und Erziehungsverhalten. Es wird der Familienalltag und Aufgabenteilung ausgewertet, von Erfahrungen und Umgang mit Diskriminierung berichtet, aber auch Sorgerechts-, Unterhalts- und Umgangsregelungen in Regenbogenfamilien erläutert.
Zur Studie geht es hier.
Ulrich Klocke, Sabrina Latz, Julian Scharmacher (2018): „Schule unterm Regenbogen? Einflüsse auf die Berücksichtigung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt durch Lehrkräfte“
Diese Onlinebefragung ging der Frage nach, was Lehrkräfte dazu bewegt, bei Diskriminierungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* Personen (LSBTI) einzugreifen und die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Schule zu thematisieren. Dafür wurden 1162 Lehrkräfte in Deutschland befragt. Neben den Themen Vielfalt und Diskriminierung wurden die Teilnehmer*innen z.B. zu Richtlinien, passenden Lehrmaterialien, persönlichem Kontakt zu LSBTI und dem Wissen um LSBTI unter den eigenen Schüler*innen befragt. Das Ergebnis weist auf, dass den Lehrkräften der persönliche Kontakt zu LSBTI wichtig ist und sie das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Diskriminierungen von LSBTI Personen durch die Bereitstellung von Materialien, Vermittlung von Kompetenzen und der Absicherung von Richtlinien noch mehr aufgreifen wollen.
Zur Studie geht es hier.
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft: „Geschlechtskonstruktionen und die Darstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* (LSBTI) in Schulbüchern – Eine gleichstellungsorientiert Analyse von Melanie Bittner (im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung)“
Diese Broschüre befasst sich mit einer Studie, die untersucht hatte, welche Geschlechtskonstruktionen in aktuellen Schulbüchern zu finden sind und wie Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* dargestellt werden. Es handelt sich um Schulbücher der Sekundarstufe 1 in den Fächern Englisch, Biologie, und Geschichte aus unterschiedlichen Schulformen und unterschiedlichen Bundesländern. Zuerst werden Begriffe genau erklärt, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu Gleichstellung und Antidiskriminierung beschrieben und darauffolgend wird der Schulbuchmarkt genauer betrachtet. Anschließend folgt der Hauptteil dieser Broschüre, nämlich die Analyse der Bücher und deren Ergebnisse. Zum Schluss findet sich eine Zusammenfassung und ein Fazit über die Studie sowie Unterrichtsmaterialien zum Thema LSBTI und ein Verzeichnis zu den untersuchten Schulbüchern.
Zur Studie geht es hier.
Dr. Ulrich Klocke (2018): „Schwuchtel! Lesbe! Transe“, Die Situation von lsbti* Schüler*innen und wie wir sie verbessern können“
Homophobie und Transphobie sind an Schulen weit verbreitet. Diese Befragung beschäftigt sich mit der aktuellen Situation von LSBTI Schüler*innen und geht z.B. auf die Themen Diskriminierung, Wissen und Sichtbarkeit und der Umgang von Lehrkräften mit LSBTI Schüler*innen in der Schule ein. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass die LSBTI Schüler*innen oft eine unscheinbare Gruppe sind, der noch nicht genug Beachtung gegeben wird. Durch die Berücksichtigung von LSBTI Personen in Materialien und Medien und durch das Hinterfragen von Geschlechternormen könnten Lehrkräfte die Situation der LSBTI Schüler*innen verbessern. Außerdem zeigt sich, dass die Lebenssituation von LSBTI Schüler*innen verbessert werden kann, wenn Lehrkräfte vermehrt bei Diskriminierung intervenieren und auf Antidiskriminierungs-Normen verweisen.
Zur Studie geht es hier.
Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland (TIAM) e.V. (2022): „Ergebnisbericht: Geschlechtliche Vielfalt in der Kinder- und Jugendhilfe in Mitteldeutschland – Fachkräftebefragung zur Situation von jungen trans*, inter* und nicht-binären Menschen“
Die vorliegende Fachkräfte-Befragung aus dem Jahr 2021 untersucht die Lage von TIN in der Kinder- und Jugendhilfe in Mitteldeutschland, gibt Aufschluss über den Umsetzungsstand des Auftrags aus dem SGB XIII und identifiziert konkrete Ansatzpunkte, geschlechtliche Vielfalt in den Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe angemessen zu berücksichtigen. Die Expertise der Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe steht dabei im Mittelpunkt. Die Studie unterscheidet sich von bisher existierenden Studien zur Berücksichtigung von jungen LSBTIQ (Lesben, Schwulen, Trans*, Inter* und Queers) insofern, dass sie sich erstmals ausschließlich auf die Belange von jungen TIN Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe konzentriert. Durch das Studiendesign lassen sich differenzierte Aussagen zu allen drei genannten Gruppen ableiten. Bisher wurden die Belange dieser Gruppen innerhalb des LSBTIQ*-Spektrums erhoben und konnten daher nicht mit ihren besonderen Bedürfnissen und Lebenslagen erfasst werden. Insbesondere konnte bisher nicht verdeutlicht werden, welche Kenntnisse und Bedarfe Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe zu jungen TIN Menschen haben.
Zur Veröffentlichung geht es hier.