Neben dem Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe (KgKJH) Sachsen-Anhalt e.V. gibt es weitere, spezialisierte Anlaufstellen und Beratungsangebote, die zum Thema Geschlechter- und Familienvielfalt informieren können. Sie finden Sie hier sortiert nach Themenbereichen:

Materialien

Die Materialien in den Kindertageseinrichtungen stehen den Kindern frei zur Verfügung, damit sie sich kreativ betätigen können. Das können z.B. Papier, Schere, Stifte und Kleber oder eine frei zugängliche Werkbank mit verschiedenem Werkzeug sein. Wenn ihnen die Chance gegeben wird, an Kleidungsstücken und verschiedene Accessoires ranzukommen, können die Kinder sich auch vielfältig in ihren Rollen ausprobieren. Ebenfalls sollten die zur Verfügung stehenden Spielmaterialien auf ihre Zugänglichkeit geprüft werden wie z.B. die Umstellung von Möbeln oder die Möglichkeit der vielfältigen Nutzung.

Raumgestaltung

Die Räume sollten vorurteilsbewusst gestaltet sein. Den Kindern werden Menschen mit verschiedenen Hintergründen, Familienkonzepten und Familienkulturen repräsentiert. Dazu sollte z.B. Rücksicht auf das Anhängen von Bildern in „Kinderhöhe“ genommen werden, die Meinungen und Mitwirkung der Kinder in Bezug auf die Raumgestaltung oder der selbstständige Zugang zu Materialien. Außerdem empfiehlt es sich, keine festen „Spielecken“ in den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten zu erstellen, damit alle Kinder gleichwertig Spielbereiche nutzen können. Dadurch haben Kinder kaum begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten, was ihnen zu neuen, anregenden Spiel- und dadurch Lernmöglichkeiten verhilft.

Kinderbücher

Bei der Wahl der Kinderbücher sollte zum einen darauf geachtet werden, dass verschiedene Lebensrealitäten gezeigt werden, wie z.B. verschiedene Familienkonzepte, Wohnsituationen oder Geschlechtsidentitäten. Zum anderen sollten die Menschen, die in den Geschichten vorkommen, wohlwollend betrachtet und positiv in ihren Eigenheiten dargestellt werden. Die Kinder sollten die Möglichkeit bekommen, sich mit den Personen identifizieren zu können und verschiedene Geschlechterrollen kennenzulernen. Mithilfe von gut ausgewählten Büchern zum Vorlesen können Gesprächsanlässe entstehen, um Fragen beantworten zu können oder gesellschaftliche Zusammenhänge gemeinsam kritisch zu betrachten.

Persona Dolls

Kinder betrachten Puppen fast als ein echtes „Gegenüber“, dem sie z.B. Ratschläge geben oder Bilder malen. Mithilfe der Persona doll, einer lebensgroßen (Kinder-)Puppe, können Themen angesprochen werden, die in der Kindergruppe aktuell sind oder Lebenserfahrungen widerspiegelt werden, die Kinder sonst nicht kennenlernen könnten. Die Persona Dolls werden selbst gestaltet und bekommen einen Namen, ein Alter und eine eigene Geschichte. Sie können z.B. unterschiedliche Hautfarben haben, nur einen Arm besitzen, bei Ihren beiden Müttern aufwachsen, Geschwister haben oder kurze Haare tragen. Die Gestaltung und Anwendung der Persona doll kann z.B. auf die Interessen oder Konfliktpunkte der Kinder zugeschnitten werden, damit ihre Geschichte sowohl anregend und neu als auch identifizierend für die Kinder ist.