Was bedeuten die Begriffe genderqueer und nicht-binär? Ist genderqueer/nicht-binär ein Trend?

„Ich bin, wer ich bin!“

Der gesellschaftliche Blick auf Geschlecht ist, dass es „genau zwei“ davon gibt – Mädchen/Frauen und Jungen/Männer (→ Geschlecht & Geschlechtervielfalt) – und dass die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht etwas lebenslänglich stabiles ist. Unabhängig von trans* und inter* Menschen gibt es auch Menschen, die sich zwischen diesen Geschlechtern sehen, zwischen den Geschlechtern im Laufe ihres Lebens wechseln oder für die diese Geschlechtskategorien gar keine Rolle spielen. Sie bezeichnen sich zumeist als genderqueer oder nicht-binär.

Nicht-binäre und genderqueere Menschen können unterschiedliche Formen von Sexualität leben, können unterschiedliche Körper, unterschiedliche Transitionsbedürfnisse oder -erfahrungen (→ Trans* & Transgeschlechtlichkeit) haben oder nichts von alledem.

Alles „Trends“? 

Nicht-binär und genderqueer sind als Begriffe noch recht jung und es kursiert die These, dass es sich hierbei um „Trends“ oder eine subkulturelle Erscheinungsform handele. „Nicht-geschlechterkonform“ zu leben, ist nichts, was ein Mensch leichtfertig „wählt“ oder sich „aussucht“. Ähnlich wie bei trans* Menschen, geschieht es aus einem inneren Bedürfnis bis hin zu einer inneren Notwendigkeit heraus. Und: Es ist – ebenfalls ähnlich wie bei trans* und inter* Menschen – mit Diskriminierung und Ausgrenzung verbunden. Diese wird jedoch von genderqueeren und nicht-binären Menschen in Kauf genommen, um auf eine Weise zu leben, die dem inneren Empfinden entspricht. Fragen Sie sich: Würden Sie einen „Trend“ wählen, der mit Ausgrenzung und Benachteiligung verbunden ist?

Media:

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